Fieseler Storch III-3

Quer durch Russland -im Storch ohne Instrumente

Wir starteten am nächsten Morgen zeitig und ich freute mich über gutes Wetter, denn die Sonne war mein einziger Anhaltspunkt zu einer einigermaßen guten Navigation. Bis Krasnodar fand ich aber auch ohne sie. Dort tankte ich auf und nahm Kertsch ins Visier. Hierbei aber hatte ich mich um einige Grade verschätzt, als der Kuban sich mit den Lagunen des Assowschen Meeres vermengte und nicht mehr als Fluss erkennbar war. Auf einer glatten Wiese sah ich einige Menschen und erhoffte mir von diesen einen  Hinweis. Ich landete, ließ aber die Luftschraube laufen und im Nu waren an die zwanzig Leute mit Sensen und Rechen zur Stelle. Schnell stieg ich aus um sie vom Luftschraubenkreis fernzuhalten. Der Ogf. Stieg ebenfalls aus und ich ließ ihn mit meiner Kamera eine Aufnahme machen. Nach meinen in Tschechisch vorgebrachten Fragen schien man aber hauptsächlich „Kertsch“ verstanden zu haben und alle deuteten in die gleiche Richtung. Daraus  zog ich den Schluss, dass ich wohl zu weit nördlich abgekommen war. Sofort stiegen wir wieder ein und ich flog in die angegebene Richtung.

Spritmanagement und ein ahnungsloser Passagier...

Nach kurzer Flugzeit lag die „Straße von Kertsch“ schon vor mir., gute 10 km nur Wasser. Hier bekam ich ein recht mulmiges Gefühl, denn eine Wasserlandung hätten wir wohl beide nicht überlebt. Vorsichtig gingen wir auf eine Sicherheitshöhe von nahezu 1000 m und als zwei Drittel dieser Meeresstraße überwunden waren, atmete ich auf. Ein Gleitflug würde mich zumindest noch bis zum deutlich sichtbaren Ufer bringen.

 

Nach Osten hin fällt Kertsch aber sehr steil ab und erst hinter dem stark besiedelten Berghang befindet sich der Flugplatz. Als ich auch diesen in sicherer Reichweite wusste, konnten sich die Nerven wieder beruhigen. Dabei spreche ich aber von meinen nerven, denn der fliegerisch völlig unbedarfte Ogf. Hatte nicht die leiseste Ahnung von dem Risiko, das er mit mir teilte. Nach der Landung wollte ich zur Flugleitung zurückkehren, aber mein Storch war damit nicht einverstanden. Ihm war der „Saft“ ausgegangen. Ich hatte also den Platz gerade noch mit dem letzten Tropfen erreicht. Wieder einmal mehr Glück als Verstand gehabt!

 

So ein Risiko, versprach ich mir selbst, wollte ich nicht noch einmal eingehen und flog nach jeweiligen kurzen Tankstopps noch über Samorsk, Sinferopol, Sarabus und Melitopol bis Saporoschje. Auf diesem Platz war der Teufel los. Man veranlasste mich nach der Landung, schnell das Vorfeld zu verlassen, da andauernd größere Maschinen im Anflug waren. Hier wurden auch die meisten Verwundeten in Züge für den Weitertransport verladen. Auf der Flugleitung legte ich meine Bescheinigung zur bevorrechtigten Betankung vor. Daraufhin geleitete mich ein Uffz. zur Tankstelle und ich konnte volltanken. Für eine Übernachtung hatte man keinen Platz mehr. Wir legten uns beide unter die Maschine und konnten auch dort recht gut ausschlafen.

Aktuelles

+++neueste Nachrichten+++

Die Deutsche Meisterschaft im UL-Fliegen findet 2024 in Saulgau EDTU statt. Das Wettbewerbskonzept ist überarbeitet. So sollen z.B. die Ziellandungen nicht mehr mit auf 1000ft abgeschalteten Motor durchgeführt werden, um Piloten nicht vor der Teilnahme abzuschrecken. 2023 musste die Meisterschaft mangels Anmeldungen abgesagt werden. Auch ein neues Zeitfenster gibt es: Vom 12. bis 15. September soll die Meisterschaft ausgetragen werden.

Infos unter: www.daec.de

+++neueste Nachrichten+++

Die Deutsche Meisterschaft 2023 in Bad Saulgau ist wegen Teilnehmermangel abgesagt. Somit bleiben die beiden Titel "Deutscher Meister AL2" sowie "Deutscher Meister aller Klassen" 2023 kampflos bei Ruth und mir.

+++Nachrichten+++

Am Donnerstag den 23.03.2023 wurden wir in der Stadthalle in Pfarrkirchen vom Landrat Michael Fahmüller unter der Moderation von Romy Dadlhuber anlässlich unseres Titels Gesamtsieger der Deutschen Meisterschaft 2022 geehrt. 200 Gäste folgten der Einladung.

Auch unsere Heimat Gemeinde Tegernheim hatte uns zur Ehrung eingeladen.

+++Nachrichten+++

Die neue A32 von AEROPRAKT wurde im Juli 2022 ausgeliefert. Die C42 hingegen ist schon verkauft. Schweren Herzens wurde am 03.10.22 die 4-fache "Meistermaschine" in Schwandorf EDPQ an die neuen Besitzer übergeben. 

Wir sind 2022...

1. Deutscher Meister in der Mixed Class

 

1. Deutscher Meister aller Klassen

...und behalten den Titel

 

1. Deutscher Meister in der AL2 Klasse (3fach seit 2019)

+++Nachrichten+++

Ein brandneuer A32 Aeroprakt (MTOW 600kg) als Nachfolger für die C42 haben wir bereits in Auftrag gegeben. Motorisiert mit dem ROTAX 912is mit 100PS, 114L Sprit in 2 Flächentanks und 600kg MTOW werden wir im kommenden Jahr unterwegs sein. Mai 2022 ist Liefertermin. 

...aufgrund des Krieges in der Ukraine ist die Fertigstellung unseres A32 erst gecancelt - nun verschoben. 

+++Nachrichten+++

schaut mal auf der blog-spot-Seite vom Verband rein, hier gibts genauere Informationen über die Deutsche Meisterschaft aus erster Hand:

+++Nachrichten++++++

man braucht nicht unbedingt Motorkraft um glücklich zu fliegen

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© Ruth Hahn-Rieger und Reinhold Rieger (ReiR)