Was sind die Aufgaben, die man bei einer UL - (Weltmeisterschaft) bewältigen muss?
Zu Beginn steht die Qualifiktaion. Sie erfolgt über die erfolgreiche Teilnahme an der deutschen Meisterschaft auf den ersten drei Plätzen der jeweiligen Kategorie.
Die Qualifikation gilt dann für die nächsthöhenren Wettbewerbe der EM und WM, die im gleichen und darauffolgenden Jahr stattfinden.
Die sportlichen Aufgaben sind:
Welche Aufgabenbereiche werden unterschieden?
1. Die Präzisions - Navigation
2. Spritmanagement mit eigener Kursplanung
3. Die Präzisions - Landung/Start
1. Die Präzisions - Navigation
Die Navigation wird ohne technische Hilfsmittel durchgeführt. Das heißt, dass alle Möglichkeiten per GPS einen Track ablesen zu können (ähnlich wie beim Auto-Navi) aus dem Flugzeug ausgebaut, bzw. stillgelegt und versiegelt werden müssen.
Die Navigation erfolgt rein terrestrisch. Das heißt, es wird auf einer Wettkampfkarte im Maßstab 1:200 000 ein Kurs nach Vorgabe selbst eingezeichnet oder es wird ein bereits eingetragener zur Verfügung gestellt. Er kann gerade, bogenförmig, spiralförmig usw. und in Kombination aus allen Möglichkeiten sein. Bei der WM werden Freihand-Linien bevorzugt vorgegeben.
Diesen Kurs muss man mit einer Genauigkeit von 1 mm links/rechts des Kursstriches abfliegen. Dies entspricht einem Korridor von 400 m Breite auf dem Erdboden. Auch diese Vorgaben werden während der WM lang und vor allem breit diskutiert.
Eine Überprüfung auf Richtigkeit erfolgt durch den Copiloten, der anhand von Geländemerkmalen und Landmarken (Straßen, Kirchtürme, Stromtrassen, Eisenbahnlinien etc.) per Sicht die Kursangaben macht.
Als einziges "technisches Hilfsmittel" ist hier der Kompass nutzbar.
Als "natürliches Hilfsmittel" werden das Gehirn und seine Anbauteile angestrengt.
Als zusätzliche Aufgabe muss man vorgegebene Fotos oder Marker der Erdoberfläche zuordnen und deren Lage in der Karte genau markieren.
Solche Fotos und deren Lage können auch einen Kurswechsel einleiten. Wer das Foto nicht findet hat Pech gehabt.
Es werden gerne auch Fotos eingefügt, die es auf der Strecke gar nicht gibt.
Die Fotos müssen auf der Karte eingezeichnet werden. Die Toleranz liegt bei wenigen Milimetern Abweichung. Wer den Kurs nicht exakt fliegt kann auch keine Fotos finden. Wer nicht genau weiß wo er ist, kann die Fotos nicht genau einzeichnen.
2. Spritmanagement mit eigener Kursplanung
Das Team erhält die vorgegebene Menge Treibstoff von 10 kg zugeteilt. Kilogramm sorgen temperaturunabhängig für Gerechtigkeit. Mit dieser Menge muss ein größtmögliches Dreieck erflogen werden, wobei die errechnete Fläche zählt. Die Rückkehr an den Flugplatz muss gewährleistet sein. Der Beweis erfolgt, indem noch ausreichend Treibstoff im Tank für das Durchrollen eines 100 m Feldes mit Motorkraft vorhanden ist. Reicht der Vorrat dazu nicht aus, hat man 0 Punkte erreicht.
Der Kurs kann auch durch variabel abzufliegene Streckenabschnitte vorgegeben sein. Zusätzliche Punkte werden durch Abfliegen von Knotenpunkten im "Spider-Net" gesammelt.
3. Die Präzisions - Landung/Start
Grundlage ist hier ein sogenanntes "Flugzeugdeck". Ein markiertes Feld von 100 m Länge und 25 m Breite wird in 5 m Segmente abgeteilt. Bei genauester Landung im ersten Feld wird die höchste Punktzahl erreicht. Die Landung davor ist "ein Schlag ins Wasser". Jedes weitere Feld mit abnehmender Punktzahl bewertet. Die Aufgabe wird im Segelflug absolviert.
Die Aufgabe kann auch durch Landung und Stillstand im 100 m Feld mit Motor variiert werden.
In diesem Feld werden nach ähnlichem Muster auch die Kurzstartfähigkeit und die Einschätzung der Lande/Startfähikeit des Flugzeuges durch den Piloten geprüft. Hierzu werden Hindernisse in Form eines sehr leicht zerreißbaren Bandes simuliert.
Weitere Variationen unterliegen nur der Kreativität der Wettkampfveranstalter. Z. B. kann auch der 3-Minuten-turn als Aufgabe gestellt werden: Vorgegebene Zeit: exakt 180 Sekunden vom Abheben zum Aufsetzten. Start über Hindernis, Platzrunde und Landung im Deck mit definiertem Stillstand. Jede Verfehlung wird mit Punkteabzug bestraft...
Der Kurs wird von den Wettkampfrichtern durch das Auslesen zweier GPS-Logger geprüft. Die Logger haben keinerlei Kurs - Anzeige, nur Funktionsanzeigen. Der zweite dient zur Sicherheit (einschalten darf man nicht vergessen, es passiert immer irgendjemandem...) Am Erdboden werden virtuelle GPS - Tore in bestimmten Abständen und einer in den Regularien definierten Breite ausgelegt, die mit dem aufgezeichneten Track abgeglichen werden. Die Punkteverteilung erfolgt nach dem genauen Durchfliegen der Tore in einer vorher angegebenen, gleichmäßigen Geschwindigkeit.
Dazu kann jeder Interessierte die offiziellen Regeln des "Task Catalogue" im Internet einsehen. Diese werden zu jedem Wettkampf online gestellt.