Auch dieses Jahr habe ich auf eine Berichterstattung auf dieser Seite während der Meisterschaft verzichtet und mich stattdessen voll auf den Wettkampf konzentriert. Der Bericht zur 30. Deutschen Meisterschaft in Mühldorf am Inn erfolgt nun im Nachgang:
Wie üblich sind wir zu Beginn der Wettkampfwoche am Montag mit Flugzeug, Auto und Wohnwagen angereist. Diesmal ist Ruth geflogen und ich habe das Camper- Gespann gefahren. Unsere Fliegerfreunde Herbert Lehner mit Familie sind zeitgleich eingetroffen.
Leider waren die ersten 3 Tage wegen Dauerregen nicht fliegbar und wir mussten uns die Zeit anderweitig vertreiben. Dass der BR einen Bericht über uns machen wollte war eine willkommene Abwechslung in diesen Tagen und Nadine Cibu vom Bayerischen Rundfunk konnte uns ausgiebig interviewen. Sogar ein Mitflug konnte stattfinden, als der Regen mal ein bisschen nachließ. Der Link zum BR-Film unter "Infos" "Presse". Rechtzeitig zur offiziellen Eröffnung hat das Wetter auf Wettkampfmodus umgestellt und wir konnten an allen 3 Tagen unsere Tasks fliegen. Nur auf einem Task hat leichter Regen auf einem Streckenabschnitt für erhöhte Aufmerksamkeit gesorgt. Die Piloten in offenen Cockpits mussten aufpassen, dass ihre Karten nicht durchweichen.
Das Team des DULV hatte wieder perfekte Arbeit geleistet. Toll ausgearbeitete spannende Aufgaben und ein reibungsloser Ablauf perfekt organisiert. Ein riesiger Kraftakt der Verantwortlichen und deren Helfer! Die Art der Aufgaben waren: Präzise (auf der Karte 1,5 Millimeter genaue) Navigation auf mäandernden Kursen mit einzuhaltenden Zeittoren (am unbekannten Stellen) und ev. unter Berücksichtigung vorher ausgelegter Zeichen, wobei zugleich Bilder auf Kurs zu suchen und auf 2 Millimeter genau in der Karte einzutragen sind. Außerdem Ziellandungen mit abgestellten Motor im 100 Meter Deck und Kurzstart über 1 Meter Hindernis. Dies alles ohne GPS, nur mit klassischem Kompass, Chronometer und Karte.
Während des Wettkampfes konnten wir Fehler vermeiden die wir in der Vergangenheit gemacht hatten und von unserer Routine profitieren.Zwar haben wir aus Erfahrung gelernt, dass nach ca. einer Stunde Wettkampfflug im Cockpit ein Leistungseinbruch durch Dehydration und wahrscheinlich Unter-Zucker eintritt, doch genau dieser Punkt generierte ein neues Foul. Als wir schön auf Kurs flogen und beide gleichzeitig Wasser tranken und einen Müsliriegel verzehrten waren wir 1-2 Sekunden unaufmerksam und sofort weg vom Kurs. Bis wir wieder „eingenordet“ auf Kurs flogen haben wir einige Tore verpasst. Aber letzten Endes hat es wieder zum Sieg und zum Titel „Erster Deutscher Meister“ gereicht, da auch die anderen nur mit Wasser kochen.
Ich habe mir angewöhnt nicht ständig die Ergebnisse anzusehen, da mich die knappen Punktestände sehr nervös machten. Letztes Jahr haben wir bis zum letzten Task kein einziges Mal auf die Punktetafeln gesehen und hatten einen sehr komfortablen Vorsprung am Ende. Dieses Mal hatten wir mit 2901 Punkten auch einen schönen Vorsprung von 218 Punkten auf die zweitplatzierten Felix Schlenker/Ilia Tkatschenko (2683 Punkte) aber im letzten Ziellandedurchgang wäre noch alles möglich gewesen. So ging der Wettbewerb am 2.6.2019 für uns erfolgreich zu Ende.
Auch für Herbert und Anna Lehner gab es den Titel des Vizemeisters in ihrer Klasse. Wir gratulieren auch herzlichst unseren Mitstreitern zum Titel des Deutschen Meisters in deren Klassen:
Viktor Wyklicky / Sven Harsch auf Eagle V zum Titel in der Klasse WL2 (Trike) und dazu zum Meister Aller Klassen. Großartig und vor Allem: Respekt!
In der Klasse AL1 (Einsitzig) gewann Michael Amann auf Rans S6
Und in der Klasse G (Gyrocopter) siegte Johannes Lemburg / Hans Wilhelm-Friedrich