Für den Einflug in Italien von Deutschland aus ist Flugplanpflicht.
Fliegen in Italien ist anders - zumindest mit dem UL. Diese mussten bis vor 2014 noch im Tiefflug unter 150m bleiben, brauchten dafür aber weder Funk noch Transponder. Ganz im Gegenteil war es den UL's untersagt zu funken. Das kommt aus der Zeit als ein UL ein mit provisorischer Motorisierung aufgerüsteter Drachen oder Drachenähnlich war. So konnte man auch mit den inzwischen weiterentwickelten 3-achsern im Tiefflug über den Tagliamento fliegen. Nicht nur völlig legal sondern sogar vorgeschrieben!
Dass sich das mittlerweile schon seit 2014 geändert hat wissen viele noch immer nicht. Tatsächlich gilt nun auch in Italien die Mindestflughöhe von 500 ft AGL bzw. 150m aber auch die Höchst- Höhe von 1000ft AGL bzw. 300m. Ein enges Korsett, das aber nicht so eng gesehen bzw. geflogen wird. Ausgenommen sind die UL welche im Gegensatz zu den Basico's (einfache UL) als Avanzato gelten. (Sie benötigen hierfür Transponder, ELT, Funk, Ballistisches Rettungssystem). Das Problem dabei ist, dass nur italienisch registrierte Avanzato UL diesen Status haben können. Selbst wenn eine D-registrierte Maschine dieselben Voraussetzungen erfüllt. Auch benötigt der Pilot eine entsprechende Berechtigung, welche in einem theoretischen und praktischen Fortbildungskurs besteht. Auch wenn der Deutsche Pilot den PPL oder LAPL hat erfüllt er diese Voraussetzung nicht. In der Praxis kräht jedoch kein Hahn danach und man fliegt in Italien eben unter so einem Status wie "toleriert" in der Grauzone. Ein in Deutschland in der Luftfahrt undenkbares Szenario. Aber anders wäre das Fliegen mit D-UL's in Italien schlichtweg legal nicht möglich. Der Funk mit dem ATC in Italien ist ebenso unproblematisch und ein "Flugplan" wird bei jedem Kontakt eröffnet. Das ist aber nicht dasselbe wie in Deutschland ein Flugplan und an und für sich nur ein ungewohnter Vorgang. Braucht man einen "echten Flugplan", so ist dieser wie gewohnt vorher formell aufzugeben. Am besten mit Programmen wie SkyDemon. Zur Not kann der ATC auch noch in der Luft aus dem schon erwähnten (Pseudo-)Flugplan einen "echten" machen indem er die Daten über Funk erhält, aber das sollte man nicht ausreizen. Übrigens ist für Flüge von D nach Italien immer Flugplanpflicht (!) ;-)
Und noch eine Besonderheit in Italien. Ist man beim ATC am Funk, übernimmt dieser die Verantwortung für den Flugweg seiner betreuten Flieger. D.H. es gibt keine ausgesprochene Freigabe für auf dem Flugweg liegende Lufträume und Beschränkungsgebiete!
Die Liste der angeflogenen Plätze findet sich im Reise Tagebuch. Nicht für alle Plätze habe ich eigens einen Kurzbericht mitgeliefert, werde aber daran arbeiten. Da wir auch Drachen und PPL-Piloten sind finden sich auch über diese Aktivitäten Informationen. Im Reiter links sind die Kurzberichte der UL (und PPL) - Plätze.
Drachenfliegen in Italien
Mittwoch bis Freitag, 05.-07.08.2020
MEDUNO Monte Valinis 46° 13' 50", 12° 48' 25" Hangstart Startrichtung: SSW, SW, S, WSW
Elev Start: 975m
Höhendifferenz: 700m
Die Rampe für Drachen ist flach, aber mit etwas Gegenwind und optimalem Startprozedere kein Problem. Die Hangkante ist Kilometer lang und eine Burg markiert östlich des Startplatzes die Landewiese an der Bar. Die 700 Meter hohe Geländekante zur Ebene des Tagliamento eignet sich ideal zum Soaren. Bei uns drückte der Norwind durch und erst ab 14:00 Uhr hielt die Thermik dagegen und der Nord brach zusammen. So waren noch zwei herrliche Flugtage möglich und und wir waren fast 2 Stunden in der Luft bis an der Wolkenbasis. Die Landewiese ist für Drachen ok, bei Südkomponente oder wechselnden Windrichtungen kann man mit dem Hochleister auch mal auf die Räder gehen. In dieser Woche waren deutsche Fluschulen mit ihren Gleitschirmschülern vor Ort und es bildete sich eine lustige Truppe zwischen Gleities und Drachen. Gestern waren wir nur 2 Drachen und ca. 40 Gleities, heute sind wir schon 7 Drachen, da eine Fliegerfamilie aus Österreich mit 5 Drachen anreiste. Vater, Mutter, beide Söhne und deren Freund flogen mit dem Drachen. Wie sich rausstellte fliegt die Familie ebenso PPL, und wir fanden auch hier Gesprächsstoff zur genüge. Leider mussten wir aber am Abend schon heimreisen.
Aviosuperfici | Al Casale | Italien | |
Aviosuperfici | Enemonzo | Italien | |
LIKE | Caorle | Italien | 45°36,70N 12°48,90E |
Aviosuperfici | Mazarak | Italien | |
Aviosuperfici | San Mauro | Italien | |
Aviosuperfici | Senegallia Nord | Italien | |
Aviosuperfici | Zampieri | Italien | 47°14,77N 12°29,25E |