"... Mit mir hatte man anscheinend Besonderes vor. Ich wurde nach Hannover-Langenhagen kommandiert um dort eine Umschulung auf die Focke-Wulf (FW) 190 über mich ergehen zu lassen. Darin sah ich vorerst keinen Sinn. Ich hatte mich mit der 109 so richtig eingeflogen, deren Tücken kennengelernt und sie auch liebgewonnen. Warum also sollte ich nun in einen Vogel umsteigen, der mir schon vom Ansehen her unsympathisch war? Den Grund erfuhr ich später. Man hatte sich mit allgemeinen Umrüstungsgedanken getragen, weil die mittlerweile immer knapper gewordene Zeit für eine 109-Schulung nicht mehr ganz auszureichen schien, die 190 aber in wesentlich kürzerer Zeit beherrschbar gemacht werden konnte. Typenerfahrene Piloten wurden also zu Testzwecken gesucht. Davon war ich einer.
Ich konnte dieser Maschine nichts Gutes abgewinnen, abgesehen davon, dass sie wesentlich leichter bei Starts und Landungen zu handhaben war. In der Luft aber reichte sie an die 109 nicht heran. Diese meine Erfahrungen gab ich auch jeweils zu Protokoll und war letztendlich froh, als man mir versicherte, ich werde zu einer 109-Einheit versetzt. Wie ich später feststellte, war dies der letzte Kurs, der noch mit dem vollen vorgesehenen Programm zu Ende geführt wurde. Die Zeit drängte, Maschinen und Piloten wurden immer knapper. Man begann mit einer Kurzschulung. Ich konnte es später bei deren ersten Einsätzen immer wieder feststellen.
Seit ein paar Monaten war ich Unteroffizier. Als solcher bekam ich meinen Marschbefehl zur Ergänzungsgruppe Jagdgeschwader (JG) 52 nach Eolde in Holland, nahe Groningen. ..."