Der Abschied von der Truppe des Hptm. Rühmann fiel mir nicht schwer, zumal ich wieder zu einer Me 109-Einheit nach Frankreich versetzt wurde. Einer Einheit, die zum Schutze der Westküste Frankreichs am Atlantik lag. Der Platz hieß Saint Jean dÀngely und lag am gleichnamigen Ort mit vielleicht vier- bis fünftausend Einwohnern. Der Horst bestand nur aus mehreren langgestreckten Baracken, mit jeweils Einzelzimmern für das fliegende Personal. Eine Baracke für die Verwaltung und drei überdimensionale Wellblechhangars, davon eine für die eigene Werft. Ich wurde herzlich willkommen geheißen von Hptm. Lommel und stellte mit Beruhigung fest, die Jagdfliegerei war immer noch das, was mir in Paris so gut gefallen hatte. Eine verschworene Gemeinschaft von Individualisten und enthusiastischen Flugbegeisterten, von welchen sich keiner in irgendeiner Weise von anderen abzugrenzen versuchte. Am Abend wurde ich im Kasino vorgestellt und ich staunte, als ich hörte, dass man allgemein von meinem Unfall informiert war. Ich wurde wie ein Wiederauferstandener betrachtet. Für mich stand momentan noch keine eigene Maschine bereit, was ich auch nicht erwarten konnte. Vorerst sollte ich mich mit den Platzverhältnissen vertraut machen und meine neuen Kameraden kennenlernen.